Aus dem Hobby einen Beruf machen, davon träumen viele. Aber wie sieht der Alltag eines professionellen Gamers aus? Stimmt das Klischee vom Nerd, der vor der Mittagssonne nicht aufwacht und sich dafür die Nacht um die Ohren schlägt? Eher nicht.
Als Profigamer muss man einen genauso geregelten Arbeitstag haben wie viele andere Berufstätige auch. Das bedeutet dass man so früh wie möglich aufsteht, auch weil viele Turniere morgens stattfinden. Ein Profispieler spielt und trainiert mindesten sechs Stunden am Tag. In China geht man mittlerweile so weit, dass die Spieler eines Clans sogar zusammen wohnen, damit sichergestellt ist, dass sie auch gemeinsam trainieren können.
Neben dem Spielen gibt es aber auch andere Verpflichtungen. Weil eSport Big Business ist, müssen die Wünsche von Sponsoren befriedigt werden. Das bedeutet, dass Spitzenspieler zu Messen erscheinen müssen, dass es Pressetermine gibt wenn neue Spiele oder Geräte vorgestellt werden oder wenn es eine Wohltätigkeitsaktion gibt. Auch die TV-Stationen haben ihre Begehrlichkeiten, vor allem der Internetsender Twitch, der die meisten Turniere überträgt. Ihm müssen Spieler auch nachts noch Interviews geben. Da viele Turnier über den ganzen Globus verteilt sind, haben viele Spieler auch mit den Zeitzonen zu kämpfen. Wenn sie physisch anwesend sein sollen, dann kann der Jetlag sie beeinflussen, und wenn sie online spielen können, dann sind je nach Standort manche Spiel mitten in der Nacht.
Hinzu kommt, dass man wenn man es in die Top-Liste geschaftt hat, auch mit dem Ruhm umgehen lernen muss. Auf einer LAN-Party spielen ist eine Sache, in einer ausverkauften Commerzbank-Arena stehen ist aber ein ganz anderes Kaliber. Als Profispieler muss man wissen, dass die Zeit in der man ganz oben steht begrenzt ist. Das bedeutet, dass man sie intensiv nutzen muss und wenig Privatleben hat.